Die Planung und Durchführung von Besuchskontakten sind zentrale Bestandteile des Hilfeplans und werden im Hilfeplangespräch festgehalten. Dabei werden die Frequenz, das Setting und die Gestaltung der Kontakte geregelt. Soweit keine anderen Absprachen bestehen, übernimmt der Fachberater die Vor- und Nachbereitung, begleitet die Kontakte bei Bedarf und berichtet darüber im Entwicklungsbericht. In geeigneten Fällen kann eine externe Fachbegleitung hinzugezogen werden.
Für die kindliche Entwicklung ist Folgendes wichtig: Besuchskontakte sollen das Kind über seine Herkunft informieren, Brüche in der Biografie aufarbeiten und das Selbstverständnis fördern. Sie müssen im Sinne des Kindes gestaltet sein, um keine Traumatisierungen zu riskieren. Klare Regeln, eine gute Vorbereitung und eine dauerhafte Begleitung sind dafür essenziell.
Vorbereitung: Vor einem Kontakt sollte ein Treffen aller Beteiligten stattfinden, um die Bedingungen zu klären. Dabei sollte das Kind seine Wünsche äußern können. Es ist wichtig, die Vorgeschichte zu kennen, um traumatische Erfahrungen berücksichtigen zu können. Das Kind braucht Sicherheit, beispielsweise durch das Kennenlernen des Ortes, der Personen und der Abläufe. Es darf sein Spielzeug, sein Kuscheltier oder sein Lieblingsessen mitbringen, um sich wohlzufühlen.
Begleitung: Die Fachberatung begleitet die Kontakte stets, um den Ablauf zu sichern und im Nachhinein zu reflektieren. Vor dem Kontakt sind verschiedene Fragen zu klären, beispielsweise zu den Teilnehmern, dem Ort, der Dauer, der Gestaltung, dem Umgang mit Wünschen, Regeln, Geschenken, Abbruchkriterien und der Rückkehr.
Nach dem Kontakt: Es ist wichtig, den Ablauf zu besprechen, zu klären, wie alle Beteiligten sich gefühlt haben, und zu prüfen, ob das Kind zuhause angemessen reagiert hat. Die Vereinbarungen sollten im Hilfeplan dokumentiert und von allen Beteiligten unterschrieben werden, um Verlässlichkeit zu gewährleisten. Änderungen erfolgen nur durch ein neues Hilfeplangespräch. Besuchskontakte im Zuhause der Pflegefamilie sind nur sinnvoll, wenn das Kind voll integriert ist, die Eltern zustimmen, das Verhältnis gut ist und sich das Kind dort sicher fühlt. Bei Unsicherheiten oder unzuverlässigen Eltern sind neutrale Orte besser geeignet. Pflegeeltern sollten nur Kontakte in ihrem eigenen Zuhause zulassen, wenn sie sich dabei wohlfühlen und die Rahmenbedingungen stimmen.
Umgang in besonderen Situationen: Pflegeeltern dürfen das Kind nicht der leiblichen Mutter oder dem leiblichen Vater übergeben, wenn sie das Gefühl haben, dass diese die Verantwortung nicht tragen können. Bei Unsicherheiten sollte die Fachberaterin konsultiert werden. Wichtig ist auch, dass Pflegeeltern beim Kind bleiben, wenn es das wünscht, und sich bei Besuchskontakten verlässlich verhalten, um Sicherheit und Vertrauen zu fördern.